Bei mir wurde im November 2009 eine sekundäre akute myeloische Leukämie (sAML) aufgrund einer nicht behandelten Vorerkrankung am myelodysplastischen Syndrom (MDS) diagnostiziert und im März 2010 nach vier Chemotherapien mit einer allogenen Stammzellentransplantation mit Stammzellen einer Fremdspenderin behandelt, die meine Leukämie erfolgreich zurückdrängte. Die AML ist noch vorhanden, aber die Blasten im nicht mehr nachweisbaren Bereich.
Nach heutigen medizinischen Wissen ist die akute myeloische Leukämie eine unheilbare Krankheit.
Im Juli 2010 wurde der zweite Ausbruch bzw. erste Rezidiv der Leukämie diagnostiziert und im Oktober 2013 nach zwei Chemotherapien mit einer zweiten Stammzellentransplantation mit Stammzellen eines zweiten Fremdpenders behandelt, die zu einer erneuten Zurückdrängung meiner AML führte.
Im April 2016 mit gelben Augen und Mondgesicht - Foto Steffi
Im Januar 2015 wurde der zweite Rezidiv diagnostiziert und im Februar 2015 startete die Behandlung des Rückfalls mit einer Spender-Lymphozyten-Infusion (DLI).
Diese Therapie war erfolgreich und führte zur komplettem Remission der Leukämie, ein erneuter Ausbruch gilt als unwahrscheinlich, ist aber nicht ausgeschlossen.
Nach fünfeinhalb Jahren schien meine AML tatsächlich remissioniert zu sein.
Die Behandlung führte zu schweren Nebenwirkungen wie die Schädigung der Leber, weiter anhalten und entsprechend behandelt werden müssen. Mein körperlicher Zustand ist insgesamt sehr schlecht.
Ich bin mit 47 Jahren Rentner aufgrund Erwerbsunfähigkeit und werden vorraussichtlich nicht mehr arbeitsfähig werden.
Im Mai 2016 wurde erneut eine FLT3 Mutation nachgewiesen. Aufgrund der Agressivität meiner Leukämie muss ich mit einem erneuten Rezidiv rechnen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei den beiden mir unbekannten Spendern bedanken.
Ohne diese beiden Spender wäre ich seit 2010 tot.
Lassen Sie ich als Spender registrieren und retten Sie mit Ihren Stammzellen das Leben der an Leukämie erkrankten Menschen, danke.
Das Epidemiologisches Krebsregister Niedersachsen (EKN) veröffentlichte 2013 eine Analyse basierend auf 139 PatientInnen, die zwischen 1993 und 2011 im EKN registriert wurden, bei denen sowohl für das MDS als auch die AML Diagnosedaten vorlagen. Die Erkrankung dieser Patienten entspricht meiner sekiundären akuten myeloischen Leukämie aufgrund MDS.
Die mittlere Überlebenswahrscheinlichkeit nach Diagnose AML betrug sechs Monate, die Überlebenswahrscheinlichkeit nach sechs Jahren lag bei ungefähr zehn Prozent, der letzte Patient verstarb knapp zehn Jahre nach Diagnose AML.
Mein starkes und gesundes Herz, mein starker Willen, meine positive Lebenseinstellung und weil zu Beginn der Behandlungen ich jeweils beschwerdefreiund keine schweren Erkrankungen an Organen oder Knochen hatte, bin wahrscheinlich heute noch am Leben und kann diese Website pflegen.
Nicht alle meine Mitpatienten hatten dieses Glück.
in memoriam Holger - meinem Bettnachbarn im Oktober und November 2013 auf der KMT Station 79
Stefan Kramer
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